Singen und Gitarre spielen

Sich mit der Gitarre beim Singen begleiten zu können, das steht bei Vielen die mit dem Spielen anfangen ganz oben auf der Liste. Wer es dann zum ersten Mal ausprobiert merkt sehr schnell, dass es leider nicht allzu leicht ist.

Hier ein paar Tips, damit es ein wenig leichter fällt:

Gitarre automatisieren

Obwohl wir unsere Stimme seit unserer Geburt verwenden und üben ist es faszinierend, wieviel Prozessorleistung im Gehirn beim Singen benötigt wird. So viel, dass für andere Dinge wie zum Beispiel Gitarre Spielen keine grossen Kapazitäten mehr vorhanden sind.

Die Lösung ist, das Gitarre Spielen so sehr zu automatisieren, dass wir nicht mehr darüber nachdenken müssen und uns voll und ganz aufs Singen konzentrieren können.

Das kann man zum Beispiel vor dem Fernseher üben: Während man vor der Glotze entspannt, immer weiter die Begleitung spielen. Wenn man normal sprechen und sich unterhalten kann während man spielt ist es geschafft.

Kenn das Lied in- und auswendig

Hör Dir das Lied an. Immer und immer wieder. Suche verschiedene Versionen und verschiedener Interpreten. Du solltest das Lied wirklich gut kennen.

Druck Dir den Text ein paar Mal extra aus damit Du ihn immer dabei hast. Wenn Du mal eine freie Minute hast lies Dir den Text immer wieder durch. Laut lesen hilft dabei besonders. Schlag Worte die Du nicht kennst im Wörterbuch nach.

Wenn Du Dir das Lied anhörst achte auch auf den Ablauf, die Akkordwechsel, die Begleitrythmen usw. Je mehr Aspekte des Liedes Du kennst, desto besser.

Vereinfachen

Um das Lied anfangs zu lernen ist es am Besten, einzelne Bestandteile so weit zu vereinfachen, dass Sie uns keine Schwierigkeiten mehr bereiten.

Nur Steher

Eine Möglichkeit, die Gitarrenbegleitung zu vereinfachen ist es, statt der richtigen Begleitung vorerst einmal nur einfache „Steher“, also ganze Noten zu spielen. Das heisst ganz einfach den Akkord beim Wechsel nur einmal zu spielen und stehen zu lassen.

Das harmonische Gerüst des Liedes bleibt intakt, und wir haben den Kopf frei um zu singen. Diese Art der Begleitung bietet sich auch als Fallback-Lösung an, sollte uns mal eine Deadline „überraschen“ und nicht mehr genug Zeit zum lernen vorhanden sein.

Wenn das Singen mit einfacher „Steher“-Begleitung gut funktioniert, können wir die Begleitung Schritt für Schritt komplizierter gestalten. Als nächstes können wir zum Beispiel versuchen, einfache Viertelnoten zu spielen, und uns der endgültig gewünschten Begleitung immer weiter annähern.

Nur Silben

Eine andere Möglichkeit ist es, die Begleitung normal zu spielen und den Gesang zu vereinfachen, zum Beispiel nur die Silben bei den Akkordwechseln zu singen. So bekommen wir ein besseres Gefühl, wie Text und Musik miteinander verwoben sind.

Summen

Ein nächster Schritt könnte es sein, die Melodie nur zu Summen. Die Artikulation der Worte lenkt uns nicht ab, und wir können uns ganz auf die Melodie und die darunter liegende Begleitung konzentrieren.

Zuerst Summen wir recht leise und vorsichtig, mit jedem gelungenen Durchlauf werden wir lauter und ersetzen schließlich das Summen mit dem richtigen Gesang.

Langsam üben

Manche Stellen werden trotz aller Bemühungen schwierig bleiben, besonders wenn Gesangsmelodie und Begleitung rythmisch sehr unterschiedlich sind. Da hilft nur sich die betroffene Stelle superlangsam zu erarbeiten: Was geschieht hier rythmisch? Wie verhalten sich die Rythmen von Gesang und Gitarre zu einander? Dann die Stelle mit Hilfe des Metronoms extrem langsam üben.

Singen und Spielen kann jeder lernen!

Sich beim Singen mit der Gitarre zu begleiten ist zwar nicht einfach, aber es ist auch keine Hexerei.

Jeder kann Singen, jeder kann Gitarre spielen lernen und mit ein bissl Übung kann auch jeder lernen sich beim Singen zu Begleiten 😉

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