Das Metronom – Dein bester Freund

Sicherlich ist ein Metronom weniger sexy als ein neues Verzerrer-Pedal, langfristig bringt es aber viel mehr!

Metronome sind super. Sie sind wie Dein persönlicher Schlagzeuger, nur besser: Sie sind immer da wenn man sie braucht, halten immer die korrekte Zeit, machen nicht so viel Lärm, und in Spielpausen kann man sie einfach abschalten und sie sind still.

Wozu brauch ich ein Metronom?

Musik findet immer im Zeitlichen Raum statt. Egal ob wir alleine daheim im stillen Kämmerlein üben, ob wir mit Freunden am Lagerfeuer sitzen und gemeinsam singen oder ob wir ein Konzert vor Publikum spielen, der stete Puls, der der Musik innewohnt, ist immer da. Er umgibt uns, er durchdringt uns. Er hält die Musik zusammen.

Das Metronom, der Klick, erleichtert es Dir, diesen Puls in der Musik zu hören und hilft Dir, Dein Timing zu verbessern. Die eigene Zeit, das eigene Timing ist nämlich fehleranfällig und oft trügerisch: Adrenalin lässt unser Herz schneller schlagen und wir werden schneller. Bei einer anspruchsvolleren Passage konzentrieren wir uns auf die Noten, wir verkrampfen und werden langsamer.

Wenn mehrere Leute gemeinsam musizieren ist es notwendig sich zu synchroniseren. Unsere voller Inbrunst singenden Freunde werden nicht mitten im Refrain stoppen und warten bis wir den nächsten Akkord richtig gegriffen haben.

Arten von Metronomen

Es gibt verschiedenste Arten von Metronomen: Angefangen bei klassischen, mechanischen Pendel-Metronomen über Quartz- und digitale Metronome bis hin zu Software Lösungen wie Apps wie z.B. „Tempo Lite“ (gratis für Android und iOS) oder online Metronomen (z.B. metronomeonline.com). Ihre grundlegende Funktion ist immer die selbe: Sie klicken.

Die 2 Regeln fürs Metronom

Die 2 prinzipiellen Regeln beim Arbeiten mit dem Klick sind so einfach und offensichtlich, dass man sie eigentlich nicht extra erwähnen müsste, ich will sie aber trotzdem mal erwähnt haben. Just in case… 😉

  1. Du musst das Metronom hören können. Wenn Du das Metronom nicht hörst, bringt es nix. Also laut genug aufdrehen.
  2. Du musst Dich ans Metronom anpassen. Das Metronom tickt immer weiter. In perfekter Zeit. Es wird sich nicht an Deine Geschwindigkeit anpassen, DU musst Dich an das Metronom anpassen.

Richtiges Üben mit dem Metronom

Ganz am Anfang, wenn ich ein neues Stück lerne, lasse ich den Klick noch ausgeschaltet. Nicht beim ersten Date. Es bringt nämlich nix mit korrekter Zeit spielen zu wollen, wenn man noch nicht genau weiss, was man spielen will. Am Beginn steht also super langsames und relaxtes Herantasten an die Noten, Experimentieren mit dem Fingersatz, wenn nötig Auszählen des Rhythmus, ein richtiges Kennenlernen des Stückes.

Sobald diese Phase aber erledigt ist, sobald die Noten prinzipiell bekannt sind, kommt das Metronom dazu. Am Anfang natürlich ultra langsam. So langsam dass ich die Stelle richtig und relaxt spielen kann. Wenn ich einen Fehler mache, stell ich das Metronom langsamer ein. Schaffe ich mehrere Wiederholungen ohne Fehler, kann ich die Geschwindigkeit eine Stufe erhöhen.

Das Metronom als Fehlerdetektor

Das Metronom zeigt uns ganz genau, was wir können und was nicht. Normalerweise verlangsamen wir instinktiv an Stellen die uns noch Schwierigkeiten bereiten, wir stolpern darüber hinweg und gasen danach wieder an. Mit dem Metronnom ist das nicht möglich. Es klickt einfach weiter und wir „fliegen raus“. Und das ist gut so. Anstatt sich darüber zu ärgern und das Metronom zu verteufeln, oder – noch schlimmer – den Fehler zu ignorieren, können wir uns freuen und dem Metronom danken: Es hat uns gerade exakt gezeigt, was wir üben müssen! Das ist eine äusserst hilfreiche Information.

Da wir das schwächste Glied erkannt haben müssen wir nur genau diese eine Stelle üben und können so das Stück als Ganzes verbessern! Das macht unser Üben extrem effizient. Denn anstatt nur die einfachen oder die gut klingenden Stellen oder irgendwie Alles zu üben, üben und verbessern wir den Teil, der es am dringensten benötigt! Der Klick erspart uns so sehr viel Zeit.

Aber es is so schwer!

Nein, ist es nicht. Mit dem Klick zu arbeiten kann am Anfang einschüchternd und schwierig wirken, mit der Zeit wirst Du Dich aber daran gewöhnen. Übe mit dem Metronom und die Ergebnisse werden sich bald einstellen. Und mit kostenlosen Apps (z.B. Tempo Lite für Android und iOS) gibts eigentlich keine Ausreden mehr.

Also: Entstaub Dein altes Metronom oder lad Dir eine App runter und lass es klicken!

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