Doping für die Gitarre – ist das überhaupt möglich? Selbstverständlich – wenn man den Begriff des Dopings nicht zu eng fasst. 😉
Hier ist eine Liste von 10 bewährten, völlig legalen leistungssteigernden Maßnahmen, die Dein Gitarre Spielen stark verbessern werden. Probier es aus, es funktioniert!

1. Üben
Üben ist natürlich die Nummer Eins der leistungssteigernden Maßnahmen. Ohne Üben geht’s einfach nicht wirklich. Regelmässiges, tägliches Üben ist der sichere Schlüssel zum Erfolg.
Wenn Du schon regelmäßig übst und sich die gewünschten Ergebnisse nicht einstellen wollen, überprüfe ob Du besser üben kannst: Langsamer, bewusster, entspannter, fehlerfreier und kleinere „Happen“.
2. Jammen
Das gemeinsame Singen und Musizieren gehört zu den schönsten Dingen der Welt. Du solltest unbedingt versuchen, möglichst oft und mit möglichst vielen verschiedenen Musikern zusammen zu spielen. Du wirst unglaublich viel lernen: Aktives Zuhören, Zusammenspiel, Arrangement, Dynamik, Rythmik, etc. etc.
Abgesehen davon macht es unglaublich viel Spass und wird Dich für Wochen motivieren.
Und bitte keine Ausreden, dass Du „zu schlecht“ bist. Wenn Du der „Schlechteste“ der anwesenden Musiker bist, freu Dich: Du bist dann nämlich von lauter viel besseren Musikern umgeben und kannst von Allen jede Menge lernen.
3. Ein neues Instrument
Es ist schon klar, dass die Gitarre das geilste Instrument der Welt ist, aber ein gelegentlicher Blick über den Tellerrand zahlt sich richtig aus.
Neben naheliegenden Kandidaten wie Bass oder Ukulele bieten sich natürlich die Klassiker wie Klavier und Schlagzeug, oder auch Saxophon oder Mundharmonika an. Such Dir einfach ein Instrument aus, das Dir schon immer ein wenig gefallen hat.
Es ist keineswegs notwendig, auf dem zweiten Instrument „gut“ zu werden, noch soll es Dir wertvolle Zeit für die Gitarre nehmen; Du wirst aber sicher Spaß haben und viel Nützliches und Inspirierendes auch für die Gitarre lernen.
4. Atmen
Atmen hilft. Es rettet uns tagtäglich vor dem sicheren Erstickungstod. Darüber hinaus kann uns richtiges Atmen sehr bei der Entspannung helfen. Wenn wir merken, dass wir verkrampfen und Sachen, die wir eigentlich schon konnten, nicht mehr richtig funktionieren, kann uns eine kurze Pause mit bewusstem Atem helfen.
Leg die Gitarre zur Seite, setz Dich aufrecht hin und schließe die Augen. Atme jetzt langsam durch die Nase ein und zähle dabei still in Dir bis 4. Die Schultern bleiben ruhig und der Bauch wölbt sich durch die einströmende Luft nach vorne. Halte die Luft an und zähle langsam bis 4. Dann atme langsam und ruhig aus und zähle dabei bis 8. Wenn die Luft den Körper verlassen hat zählst Du langsam bis 8 und fängst wieder von vorne an.
Wiederhole das einige Male uns wenn Du die Augen wieder öffnest, wirst Du Dich entspannt und ausgeruht fühlen. Wichtig ist, dass Du beim Atem keinerlei Spannung aufkommen lässt. Wenn Dich die langen Pausen stressen und Du das Gefühl hast, zu wenig Luft zu bekommen, dann zähle einfach nur bis 3 bzw 6.
5. Record
Vorsicht: Diese leistungssteigernde Doping Maßnahme kann so schmerzhaft fürs Ego sein wie sie effektiv ist!
Während des Übens sind wir meistens dermaßen mit dem Spielen beschäftigt, dass uns eine Evaluierung der Qualität des Gespielten nicht möglich ist. Wenn wir uns beim Üben aufnehmen, können wir die Tätigkeit des Übens und die Bewertung des Übens trennen. Wir Üben konzentriert und danach hören wir uns an, wie das so klingt.
Das kann schon mal recht erbarmungslos und ein wenig frustrierend sein. Aber wenn wir es objektiv und emotionslos betrachten, sind die Sachen, die uns auf der Aufnahme nicht gefallen einfach Dinge, die wir noch verbessern müssen.
6. Spiegel
Steve Vai meinte in einem Interview, er habe vor einem Spiegel geübt, bis sich seine Hände wie die seines Idols bewegten. Ob das wirklich funktioniert wäre mal interessant auszuprobieren, Fakt ist jedoch, vor einem Spiegel zu üben ist sehr vorteilhaft.
Manchmal sind wir das verkrampfte Spielen schon dermaßen gewohnt, dass wir es nicht mehr bemerken. Im Spiegelbild fällt eine unnatürliche oder verkrampfte Körperhaltung leichter auf und lässt sich recht gut korrigieren.
7. Schlaf
Guter Schlaf kann nur durch guten Schlaf ersetzt werden. Wenn wir zu wenig schlafen sind wir grantig, weniger leistungsfähig und unser Körper verlangt regelrecht nach fettigem, salzigem oder süßem Zeug. Auf Dauer ist zu wenig Schlaf richtig ungesund, Schlafentzug wird sogar als Folterinstrument eingesetzt.
Wenn wir beim Üben und Spielen das Beste aus uns herausholen wollen, sollten wir darauf achten gut ausgeschlafen zu sein. Ein kleines Schlaferl zwischendurch wirkt oft Wunder.
Wenn Du merkst, dass Du müde bist, leg die Gitarre zur Seite und hau Dich 10 Minuten aufs Ohr. (Wecker stellen nicht vergessen 😉 ). Danach kannst Du ausgeruht mit vollen Akkus wieder ans Werk gehen.
8. Verlasse die Komfortzone
Tag für Tag die selben Lieder und Übungen auf die selbe Art und Weise zu spielen bringt Dich auf Deinem Weg nicht weiter, das schafft nur Frust und Langeweile.
Verlasse deshalb regelmäßig Deine Komfortzone von altbekanntem Material und Methoden: Lerne ein neues Stück, versuch Dich in einem Dir fremden Stil oder Technik, spiel ein altes Lied auf eine neue Weise, spiel im Stehen oder mit geschlossenen Augen.
9. Mis en place
Wenn professionelle Köche eine Speise zubereiten, bereiten sie zuerst alle benötigten Zutaten vor. Alles wird wie nötig geschnitten und abgewogen und in kleinen passenden Schüsseln und Gefäßen neben den Herd gestellt. Das nennt man Mis en place. Beim Kochen selber müssen sie nur mehr alle vorbereiteten Zutaten der Reihe nach in den Topf werfen. Das ist effizient und macht auch mehr Spass.
Auf das Gitarre Spielen umgemünzt bedeutet mis en place idealerweise einen dezidierten Ort zum Üben, an dem Alles was wir brauchen bereit liegt und nur darauf wartet, dass wir uns hinsetzen und anfangen. Wenn wir diesen Platz nicht zur Verfügung haben ist die zweitbeste Lösung, wenn wir unsere notwendigen Utensilien so verstaut haben, dass wir sie in kürzester Zeit mit nur wenigen Handgriffen zur Hand haben und einen praktischen und inspirierenden Ort zum Üben schaffen können.
10. Körper / Ernährung
Ein voller Bauch studiert nicht gern. Ähnlich verhält es sich mit dem Gitarre Spielen. Nach einer ultraschweren Mahlzeit, dem 10. Red Bull, oder mit jeder Menge Restalkohol vom Vortag im Blut kann man nicht erwarten, dass man sein volles Potential abrufen kann.
Es ist nicht erforderlich, das Leben eines asketischen Mönchs zu führen – man muss sich aber der Auswirkungen, die Ernährung, Koffein, Alkohol und dergleichen und mit sich bringen, bewusst sein.
Doping – aber legal
So, das waren 10 leistungssteigernde Maßnahmen fürs Gitarre Spielen. Probier mal die Eine oder Andere aus, ich kann Dir versichern sie funktionieren.
Hi Stevie 🎶🎸
danke für die vielen Informationen, ich finde Deine inputs sehr wertvoll und auch super humorvoll geschrieben. Damit ist das Lernen gar nicht trocken und das Üben auf den Stahlseiten meiner Westerngitarre erträglicher 😉ich freue mich auf die nächste lesson am 1. April, echt kein Scherz, lG Gb🎶